Island

 

Radreise

Reisejahre: 1996, 1998, 1999, 2000, 2002

Etappenorte: Reykjavik, Kevlavik, Westmännerinsel, Vik, Höfn, Seydisfjadar, Porshöfn, Husavik, Akureyri, Stykkisholmur, Snaefellsbaer, Borganes

Obwohl Island unterhalb des Polarkreises liegt, hat mich diese Insel nie kalt gelassen. Seit meiner ersten Reise bin ich von der Vulkaninsel begeistert. Island war damals kein typisches Radreiseland.

Auf meinen Touren musste ich immer wieder meine Grenzen kennenlernen: Tagelanges Verharren im Zelt durch Regenwetter; Stürme, die ein Radfahren unmöglich machten oder anstrengende Tagestouren auf Naturpisten. Auf der Insel erlebte ich viel Schönes und einmalige Momente, was die Mühen und Strapazen vergessen machte.

Island mit dem Rad ist etwas für Menschen mit Ausdauer, Sinn für Einsamkeit und ein Gespür für Minimalismus. Die Landschaft ist schroff, die Grundfarben auf der Insel sind meist braun und schwarz in allen Schattierungen. Mitten in dunklen Lavafeldern erkennt man dann ein leuchtendgrünes Moospolster oder kleine Blumen, die wie von einer anderen Welt erscheinen.

Auf Island braucht man Zeit; die Insel setzt Radreisenden Grenzen und man muss immer damit rechnen seine Reisepläne zu ändern. Hier ist nicht Schnelligkeit gefragt. Natürlich haben es auch schon einige Radfahrer geschafft die Insel in weniger als drei Wochen zu umrunden. Für eine hundert Kilometer lange Tagesetappe, haben sie auch schon mal bis zu zehn Stunden gebraucht. Sollte der Wind aber besonders kräftig und/oder von der falschen Seite wehen, wird der Fahrtag noch länger. Übrigens: Island und der Wind …

Abschließend ein Tipp für Reisende mit genügend Zeit im Gepäck: Die Anreise mit der Fähre nach Island. Die Fährgesellschaft Smyril-Line betreibt schon viele Jahrzehnte eine Verbindung zwischen Dänemark und Island. Der isländische Fährhafen Seydisfjodur in Ostisland liegt malerisch in einem Fjörd.