Radreise

Reisejahre: 2011, 2014

Streckentour: Start Hoek van Holland/Ziel Konstanz, Länge rund 1250 Kilometer

Etappenorte: Rotterdam, Nimwegen, Duisburg, Bonn, Bingen, Speyer, Basel, Stein am Rhein, Konstanz

„Können wir helfen?“ höre ich hinter mir. Ich drehe mich um und blicke in freundlich lächelnde Gesichter. Ria und Paul sind Niederländer und kommen aus der Gegend. Sie begleiten mich bis auf die andere Rheinseite und durch das Stadtgewirr Nimwegens. Später denke ich noch lange an diese nette Begegnung. Solche spontanen Kontakte habe ich auf meinen Radreisen schon oft erlebt.

Am längsten Fluss Deutschlands wird es nie langweilig, ich durchfahre stets interessante Orte und beschaulichen Dörfer. Die Hochwassermarken an den Hauswänden wirken wie Beweise für ihre Standhaftigkeit gegenüber den Launen des Flusses.

Von der Rheinmündung bis ins Mittelrheintal bin ich bereits 600 Kilometer gefahren. Hier wurden wehrhafte Burgen und schmuckvolle Schlösser auf den höher gelegenen, älteren Flussterrassen gebaut. Die Dörfer waren früher abgelegen und oft nur über den Fluss zugänglich. Es gab wilde Strömungen, heftige Strudel und starke Untiefen. Am Loreleyfelsen sanken besonders viele hölzerne Nachen. Überlebende berichteten öfter, sie hätten eine singende Nixe hoch oben auf dem Felsen gesehen.  

Hinter Basel können keine Transportschiffe mehr fahren, da es rheinaufwärts mehrere Staustufen gibt. Am Oberrhein schimmert das klare Wasser grün bis türkisgrün. Die Uferlinien wechseln ständig zwischen Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz.

Der Langstrecken-Radweg hat genauso viele Gesichter wie der Rhein: Von hochmodern in Holland, über rinnsalbreit im Ruhrgebiet, bis zu endlos verlaufenden Schotterwegen auf Hochwasserdämmen. Durchweg war ein Radfahren gut möglich und die Beschilderung selten schlecht.

In Konstanz steige ich auch auf den Kirchturm des Münsters hinauf. Von hier oben hat man einen wunderbaren Rundumblick auf den Bodensee, die Alpen und die Stadt.